3 Mythen über... Karriere im Mittelstand
Wer zwischen 1981 und 1995 später geboren ist, der gehört zu den sogenannten Millenials oder der Generation Y. Und bereits der Name verrät, worum es den Menschen dieser Generation im Kern geht: das eigene Warum (englisch: „Why“ – ausgesprochen wie das englische „Y“). Persönliche Werte und Vorstellungen prägen in dieser Generation nicht nur das eigene Privatleben, sondern erhalten erstmals auch einen hohen Stellenwert bei der Wahl des Berufes.
Die Generation, die sich heute in ihren Dreißigern befindet und die neuen Fach- und Führungskräfte sind, verwirklichen sich auch im Berufsleben und erwarten ein Umfeld, welches diesen Ansprüchen gerecht wird. Häufig fällt die Wahl auf individuelle Start-Up-Umfelder oder globale Großkonzerne. Ein Wunsch-Arbeitgeber wird in dieser Generation eher skeptisch betrachtet: Der Mittelstand. Viele empfinden ihn als angestaubt, unflexibel oder langweilig – Vorurteile, die vielleicht auf einzelne, aber längst nicht auf alle mittelständischen Unternehmen zutreffen.
Wir räumen auf mit den Mythen des Mittelstandes und erklären, warum er der perfekte Nährboden für individuelle Karrieren ist.
Mythos 1: Es gibt keine guten Karrierechancen im Mittelstand.
Wer an einen Arbeitsplatz im Mittelstand denkt, der denkt in erster Linie meist an klassische Ausbildungsberufe, wie ElektronikerIn, Industriekaufmann oder -frau oder ImmobilienmaklerIn. Dabei gibt es im Mittelstand auch für AkademikerInnen spannende Arbeitsplätze. Ein Beispiel: Während in einem Unternehmen zur Fertigung von Autoteilen auch viele kaufmännische und gewerbliche Mitarbeitende tätig sind, finden ebenso IngenieurInnen oder BetriebswirtInnen ihren Platz im Unternehmen. Gerade aufgrund des Fachkräftemangels können gut ausgebildete Fachkräfte in mittelständischen Unternehmen meist schneller fachliche oder auch personelle Verantwortung übernehmen als in großen Konzernen, in denen oft erst viele kleine Karrierestufen durchlaufen werden müssen.
Ein weiterer Vorteil ist die fachliche Ausrichtung des eigenen Arbeitsbereiches. Während es in großen Unternehmen häufig eine Vielzahl an Positionen mit klar definierten Aufgabenbereichen (und damit fachlichen Grenzen) gibt, erhalten Mitarbeitende in mittelständischen Unternehmen oft die Chance, die eigenen Aufgabenbereiche nach persönlichen Interessen zu erweitern oder zu ergänzen, da es nicht so viele KollegInnen in denselben oder ähnlichen Fachgebieten gibt wie in einem großen Konzern. Dies bietet die einmalige Möglichkeit, sich individuelle Karrieremöglichkeiten zu bauen und die eigenen Neigungen und Vorstellungen auch im Berufsleben zu verwirklichen.
Mythos 2: Mittelständische Unternehmen sind uninteressant.
Vielleicht stellen mittelständische Unternehmen eher selten Hanf-Energy-Drinks für Gamer oder komplexe Algorithmen für die Suchmaschinen dieser Welt her. Doch dies bedeutet noch lange nicht, dass der Mittelstand langweilig ist. Allein ein Blick auf die Zahlen gibt einen ersten Eindruck darüber, dass es eine vielfältige Auswahl an mittelständischen Firmen gibt: Denn tatsächlich zählen (je nach Betrachtungsweise) zwischen 70 und 99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland zum Mittelstand. Vom Versicherungsbüro, dem Photovoltaikhersteller, über die Bäckereikette bis hin zum Yachtcharter, der Werbeagentur oder dem Snowboard-Onlineshop: All diese Unternehmen können als Mittelstand betrachtet werden und bieten eine Vielfalt an Aufgaben und Geschäftsbereichen mit spannenden Karrierechancen.
Tatsächlich gibt es zudem Studien, die belegen, dass der Mittelstand überdurchschnittlich innovativ ist. Während starre Strukturen und bürokratische Hürden Innovationen in großen Konzernen schnell ausbremsen können, sind es in Start-Ups meist finanzielle Engpässe. Diese Hemmnisse bestehen im Mittelstand nicht: Durch oft Jahrzehnte erprobte Geschäftsmodelle ist die finanzielle Situation in mittelständischen Unternehmen in der Regel gesichert. Die operative Herangehensweise, die meist von einer „Versuch macht klug“-Mentalität geprägt ist, fördert zudem Lösungsorientiertheit und Innovationsgeist.
Mythos 3: Die Prozesse in mittelständischen Unternehmen sind unflexibel.
Zugegeben: Der Mittelstand ist nicht gerade dafür bekannt, agile Arbeitsmethoden, flexible Arbeitsplätze oder Think Tanks einzusetzen. Trotzdem ist der Eindruck, alles sei eingefahren, so nicht richtig. Gerade im Vergleich zu großen Konzernen sind die Prozesse oft flexibler und bieten mehr Spielraum für Interpretationen oder Sonderfälle. Dass dieser nicht immer genutzt wird, liegt oft nicht daran, dass er per se nicht existiert, sondern daran, dass Mitarbeitende sich eigene Routinen erarbeitet haben, von denen sie nicht abweichen möchten. Der Grund: Im Mittelstand ist die personelle Fluktuation wesentlich geringer ist als in Konzernen oder Start-Ups. Aufgrund der familiär geprägten Arbeitskultur vieler Mittelständler bestehen Arbeitnehmenden-Verhältnisse häufig über Jahrzehnte. Die Mitarbeiter sind mit ihren Aufgaben nahezu verwachsen. Neuer Input kommt nicht so oft wie in Konzernen oder neu gegründeten Firmen und wenn, dann meist in Form von neuen Mitarbeitern. Diese empfinden die Prozesse dann vielleicht im ersten Moment als festgefahren.
Doch unsere Erfahrung zeigt: Meist treffen gerade in kleineren Unternehmen innovative Lösungsvorschläge auf offene Ohren – zumindest, wenn man die Vorteile für die einzelnen Mitarbeitenden oder KollegInnen verdeutlicht. So können digitale Freigabeprozesse, automatisierte Reportings oder CRM-Systeme oft sogar wesentlich schneller implementiert werden als in großen Unternehmen, in denen erst viele Freigabestufen durchlaufen werden müssen, bevor eine Entscheidung getroffen wird.
Fazit
Dass der Mittelstand angestaubt, langweilig und unflexibel ist, mögen zwar weit verbreitete Vorurteile sein, bei näherer Betrachtung erschließen sich jedoch vielfältige Karrieremöglichkeiten für Fach- und Führungskräfte. Dabei bietet der Mittelstand – im Gegensatz zu Konzernen oder Start-Ups – die einmalige Möglichkeit, einen langfristig gesicherten Arbeitsplatz mit einem individuellen Karriereweg und schnellen Aufstiegschancen zu verbinden.
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