Was ist…Earn Out?

Im Rahmen der Kaufpreisverhandlungen bei einem Unternehmensverkauf taucht fast immer auch der Begriff „Earn Out“ auf. Doch was ist darunter zu verstehen?

Was ist Earn Out: Definition

Ein Earn Out bezeichnet einen Anteil des Unternehmenskaufpreises, der nicht direkt bei Vertragsabschluss fällig wird, sondern zu einem späteren Zeitpunkt zu zahlen ist – und zwar erfolgsabhängig. In der Regel bilden hier Größen der Gewinn- und Verlustrechnung die Basis, wie bspw. das Betriebsergebnis. Der Earn-Out-Anteil des Kaufpreises könnte zum Beispiel dann fällig werden, wenn das Betriebsergebnis der kommenden zwei Geschäftsjahre einen zwischen Käufer und Verkäufer gemeinsam definierten „Zielwert“ nicht unterschreitet.
Wie hoch der Earn-Out-Anteil ist, welche Kennzahl(en) maßgeblich sind und auf welchen Zeitraum abgestellt wird, können Käufer und Verkäufer völlig frei verhandeln.

Warum Earn Out? Zielsetzung und Vorteile

Der Earn Out dient grundsätzlich einer gleichmäßigeren Risikoverteilung zwischen Käufer und Verkäufer. Gerade wenn der Verkäufer von der Ertragskraft seines Unternehmens überzeugt ist – und einen entsprechend hohen Kaufpreis verlangt – kann der Käufer durch den Earn Out sicherstellen, dass er diesen Preis nur dann bezahlt, wenn das Unternehmen auch tatsächlich erfolgreich ist.
Gleichzeitig profitiert der Verkäufer davon, dass die Zahlungsbereitschaft des Käufers oft höher ist, wenn ein signifikanter Anteil des Kaufpreises – 25 bis 30% sind nicht unüblich – als erfolgsabhängiger Earn-Out definiert ist.
Daneben kann ein Earn-Out auch dazu dienen, einen Verkäufer weiter an das Unternehmen zu binden. Oft verbleibt der geschäftsführende Gesellschafter auch nach dem Verkauf für eine Übergangszeit in der Geschäftsführung. Ein Earn Out schafft in solchen Fällen den Anreiz, weiterhin wie ein Eigentümer für den Erfolg des Unternehmens zu arbeiten.